Eine weis(s)e Entscheidung
Eine weis(s)e Entscheidung Ich hatte das unbestimmte Gefühl, schon einmal hier gewesen zu sein. Als wäre es ein Déjà-Vu. Da war es wieder, dieses Gefühl der Machtlosigkeit. Mein Körper fühlte sich ungewöhnlich schwer an, die kleinste Bewegung war mühsam. Ich konnte kaum den Kopf drehen. Der Raum war klein, alle Wände und die Decke weiß, die Gleichförmigkeit des Zimmers engte ein. Ich versuchte, mich aufzurichten, doch etwas hielt mich zurück, drückte gegen meinen Bauch, schlang sich wie ein Band um Arme und Beine. Dann verstand ich: ich lag immer noch hier, wie schon die ganzen Tage zuvor, mit Gurten auf eine Pritsche gebunden. Einen Moment lang bäumte ich mich auf und kämpfte, stemmte mich mit aller Kraft gegen die Gurte, doch ich fiel schnell entkräftet zurück. Es war vergeblich. Und wieder die Frage nach dem Warum. Warum? Wieder blickte ich zur Decke hinauf, als stünde dort eine Erklärung, als gäbe es dort in diesem trostlosen Weiß einen Kontrast, eine klitzekle