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Es werden Posts vom April, 2015 angezeigt.

Eine weis(s)e Entscheidung

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Eine weis(s)e Entscheidung Ich hatte das unbestimmte Gefühl, schon einmal hier gewesen zu sein. Als wäre es ein Déjà-Vu. Da war es wieder, dieses Gefühl der Machtlosigkeit. Mein Körper fühlte sich ungewöhnlich schwer an, die kleinste Bewegung war mühsam. Ich konnte kaum den Kopf drehen. Der Raum war klein, alle Wände und die Decke weiß, die Gleichförmigkeit des Zimmers engte ein. Ich versuchte, mich aufzurichten, doch etwas hielt mich zurück, drückte gegen meinen Bauch, schlang sich wie ein Band um Arme und Beine. Dann verstand ich: ich lag immer noch hier, wie schon die ganzen Tage zuvor, mit Gurten auf eine Pritsche gebunden. Einen Moment lang bäumte ich mich auf und kämpfte, stemmte mich mit aller Kraft gegen die Gurte, doch ich fiel schnell entkräftet zurück. Es war vergeblich. Und wieder die Frage nach dem Warum. Warum? Wieder blickte ich zur Decke hinauf, als stünde dort eine Erklärung, als gäbe es dort in diesem trostlosen Weiß einen Kontrast, eine klitzekle

Tschüss April !

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Tschüss April ! Deine Tage sind gezählt. Bald kommt der Mai. Malt blaue Bänder in die Welt. Hagel, Schnee und Regenschauer hast Du uns beschert. Fluten, Sturm und grelle Blitze haben das Fürchten uns gelehrt. Wenn Du gehst, lass mir die Sonne. Und halt die Kälte von mir fern. Sag dem Mai, meine Wonne ist der Sommer. Den hab ich besonders gern. Sag ihm auch, wir brauchen Regen, aber bitte in der Nacht. Für die Flora wärs ein Segen, Du April, hast leider nicht oft dran gedacht.

Geburtstage und Recherchen

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Die "Kleine" ist mittlerweile 25 Jahre alt. Auf dem Foto waren es knapp 6 Monate :-) Hallo, liebe Leser/Innen, diese Woche hatte es in sich. Die Ostervorbereitungen und die Geburtstage meiner Tochter (25 J.) und  meines eigenen (58 J.) erforderten Einsatz :-) Nachdem ich außerdem gerade für eine neue Geschichte Recherchen und Ideen sammle, hatte ich nicht viel Zeit, etwas Neues zu schreiben. Ich hoffe, ihr/Sie seid alle gut über die Feiertage gekommen und habt die zahlreichen Sonnenstunden genossen, die wir hatten. Eine gute Woche wünscht Tilli _______________________________________________________________________________

Sturm über der Hallig

Unruhig blickte Anna-Maria nach draußen. Die See war aufgewühlt und wild. Das schon graue Licht verlor an Kraft, die Dunkelheit brach an. Die heranrollenden Wellen waren groß und mächtig und einige schafften es bereits über die Warft zu brechen. Dabei schoss die Gischt gegen die Fenster und versperrte für kurze Momente den Blick auf das tosende Meer. Der kleine Strand war nicht mehr zu sehen. Das beunruhigte Anna-Maria, denn seit ihr Vater das Haus vor über dreißig Jahren im Fertigbausatz errichtet hatte, war das Wasser nur ein einziges Mal bis ans Haus vorgedrungen. Damals, als der blanke Hans ihre Eltern im Watt überraschte. Sie hatten all ihre Tiere verloren. Das Haus hatte die Sturmflut des Jahrhunderts überstanden. Schwer angeschlagen und renovierungsbedürftig. Aber es stand. Seitdem war sie nie wieder auf der Hallig gewesen. Bis heute... Jetzt ging die Deckenlampe im Wohnzimmer aus. Dann fing die gesamte Beleuchtung in der Küche und im Flur an zu flackern, bis plötzli