Wenn das rauskommt...

Wenn das rauskommt...



Mich würde mal interessieren, was sie ihm gegenüber jetzt für Gefühle hat.

Ich tippe mal auf Hass, was dieser Anti-Liebe wohl am nächsten kommt.

Wie sind die eigentlich zusammen gekommen?

Vielleicht hat der Autor die Paare ausgelost ...

Sie sagte letztens, dass jede Frau ihre Geheimnisse hätte. Sie auch.

Ach, du meinst, weil ihre Kinder von einem Verbrecher sind? Das ist doch längst kein Geheimnis mehr.

Wie Kinder? Es war doch immer nur von einem Kind die Rede. Die hat mehrere?

Ja klar, insgesamt fünf. Wobei man nicht sicher weiß, ob sie alle von diesem Typen sind.“

Was hat der Autor sich denn dabei wohl gedacht? Eines hätte doch gereicht für diese Dramatik.“

Er selbst ist ja zeugungsunfähig. Vielleicht deshalb.“

Sagst ausgerechnet du, dessen Nachttischschublade voll mit Viagra ist.“

„Ich sag´ nur, was ich gehört habe.“

Warum will sie denn jetzt die Kinder unbedingt wieder loswerden?“

Frag den Drehbuch-Autor.“

„Und das soll diese Babysitterin alleine schaffen?“

Sie saß ja auch schon im Knast. Das schafft sie.“

Als wenn das ein Kriterium wäre...“

„Für ihn reicht das, um daraus ein blutiges Szenario zu erstellen.“

„Da geht wieder ´ne Menge Gemüse bei drauf.“

„Wie Gemüse? Die nehmen Ketchup oder Kunstblut. Nichts Echtes. Weißt du doch. Was soll das jetzt mit dem Gemüse? Außerdem, was heißt hier „gehen drauf“. Als wenn Gemüse leben würde!“

Ketchup sollte 1981 in den USA aus steuerrechtlichen Gründen als Gemüse deklariert werden.“

Sollte, sollte … Die Amis spinnen doch.“

Wieso? Wenn die Tomate zerquetscht wird, ist sie immer noch Gemüse. Wenn sie in der Tube landet mit Hunderten von Artgenossinnen, ist sie immer noch Gemüse. Und wenn sie in den heißen Ofen geschoben wird, nahe am Grad der Verbrennung und da langsam verdorrt, ist sie auch immer noch Gemüse. Du bleibst ja auch ein Mensch, wenn du verbrennst.“

„Quatsch. Dann bin ich eine Leiche.“

„Bist du nicht. Du bist dann Asche. Menschliche Asche!“

Siehst du?! Allein durch meinen Aggregatzustand bin ich dann kein Mensch mehr.“

„Du bist besserwisserisch. Lass uns weitermachen.“

„Mit Barbie?“

„Mit wem sonst?! Wie kann man jemanden bloß Barbie nennen?“

„Protagonisten müssen ja einen Namen haben.“

„Bemerkenswert, dass du überhaupt weißt, was ein Protagonist ist. In Saudi-Arabien sind Barbie-Puppen übrigens illegal.“

Jetzt hör endlich auf mit diesen sinnlosen Fakten.“

Du hast damit angefangen mit deinem Gemüse.

Ständig versuchst du mich zu deinem Opfer zu machen. Warum?“

„Weil die anderen sich immer wehren.“

„Na, ich lasse mir von dir nicht alles gefallen.“

„Du siehst das völlig falsch. Du bist kein Opfer, sondern lernwilliger Proband.“

„Ok, ok... sag mal … hast du dir schon mal Gedanken darüber gemacht, was wir tun sollen, wenn sie
diesen Keller finden?“

„Keller? Hast du eben Keller gesagt? Das ist früher ein Bunker gewesen. Keinen interessiert diese alte Ruine da oben noch. Hier kommt in 1000 Jahren keiner darauf, dass darunter dieser Bunker ist.“

„Ich hoffe, dass diesem Genie von Autor niemals die Ideen ausgehen. Mit dir zusammen kann man hier so schön spielen ...“

Aber... wenn das rauskommt... haben wir ziemliche Probleme...“


Gesprächsprotokoll eines Tonbandes, welches man im letzten Jahr unterhalb der Ruine einer psychiatrischen Klinik fand.
In unmittelbarer Nähe wurde 1990 eine neue Klinik errichtet, aus welcher unter mysteriösen Umständen immer wieder Patienten verschwanden und nie wieder auftauchten.
Außerdem fand man mehrere Teile von einer Art Drehbuch, mit Anmerkungen des damaligen Klinikchefs, der mittlerweile seines Postens enthoben wurde und jetzt auf Lebenszeit in einer forensischen Klinik einsitzt.
Offenbar spielte er, in Zusammenarbeit mit seiner damaligen Sekretärin und Lebensgefährtin, Szenarien einer Thriller- Soap nach, die ziemlich blutig, ekelerregend und abstoßend war. Der Sender hatte irgendwann dem Drängen der Zuschauer und den Diskussionen über diese Soap nachgegeben und die Serie eingestellt.
Die Leichen der verschwundenen Patienten fand man in der riesigen Speisekammer des ehemaligen Bunkers, welche durch eine meterdicke Türe aus Metall verschlossen gewesen war.
































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